Fritz Hagl © 2012

FRITZ HAGL Maler 1928 - 2002

BIOGRAPHISCHES

Fritz Hagl, ein Malerleben auf der Insel Elba


Fritz Hagl ist am 17 August 1928 in München geboren. Bis zu seinem 14ten Lebensjahr lebte er dort, dann übersiedelte seine Familie nach Garmisch-Partenkirchen. Er erlernte das Malerhandwerk und arbeitete immer wieder mit dem damals bekanntesten „Lüftlmaler“ Heinrich Bickel. Er lernte handwerklich viel von ihm, vor allem Freskotechnik. In der schweren Nachkriegszeit unterstützte er mit seiner Malerei die Familie (drei Geschwister und Mutter) während der Vater in russischer Gefangenschaft war.

1949 bis 1950 besuchte er die Münchener Akademie der Bildenden Künste beim Professor Hans Gött. Aus der Zeit stammen Kollegen und Freunde zu denen er bis zuletzt Kontakt hatte.

Zwischen 1951 und 1954 entstanden viele seiner Portraits. Ab 1954 bezog er ein Atelier in München-Schwabing. In dieser Zeit lernte er seine zukünftige Frau kennen. Mit ihr zusammen fuhr er auf eine Kulturreise nach Italien. Auf dem Rückweg, machten sie auf der Insel Elba Station, entdeckten die bezaubernde Insel, und beschlossen seinen Jugendtraum zu verwirklichen und auf Elba zu bleiben: nach dem alten chinesischen Spruch: “Das eigene Haus bauen, einen Baum pflanzen und eine Familie gründen“.

Er baute in drei Jahren ein Haus, legte einen großen Garten an. Als seine beiden Töchter etwas größer waren, schaffte er auch noch Tiere an (Hühner, Kaninchen, Enten, Pfauen, Tauben).

Das harmonische Leben in dieser Umgebung war für ihn unentbehrlich geworden und war von großer Wichtigkeit für sein Schaffen. Er hatte eine starke Beziehung zum Meer und kaufte sich ein Boot mit dem er seine geliebten Felsenstrukturen studieren konnte. Die fremde mediterrane Welt war lebenslang die Herausforderung, die ihn zum Schöpferischen Tun anregte.
Fritz Hagl in seinem Atelier

Ein wesentlicher Bestandteil seines Lebens war klassische Musik, Jazz und jede andere Art guter Musik. Seine Schwester Ingrid Sertso, die Jazz Sängerin ist, kam mit ihrem Mann Karl Berger, der die „Creative Music Foundation“ in Woodstock gründete, oft zu Besuch. Sein Bruder Klaus, der Schlagzeuger ist und lange in Paris mit Namhaften Jazzmusikern arbeitete, war inzwischen auf die Insel gezogen und so entstand im Sommer ein reges musikalisches Leben. Für Fritz und seine Malerei war Musik unentbehrlich geworden. Er hatte schon immer ein ausgeprägtes Empfinden für Rhythmik und nach einem Nachmittag des Malens, setzte er sich gerne an die Trommeln oder zupfte die afrikanische Sansa. Mit Karl Berger kamen oft bekannte Musiker wie z.B. Steve Lacy, Dave Holland, Frédéric Csewski, Butch Morris, Gerd Dudek u.s.w. auf die Insel. Dadurch gab es für den Maler eine Menge musikalischer Anregungen.

Fritz Hagl hatte die Chance eines erfüllten Daseins und die Möglichkeit, viele Leute an seinem Leben teilhaben zu lassen. Selbst nach seinem Tode im Januar 2002 war sein Charisma so stark, daß sein Haus nichts an Anziehung verlor. Vielen wird er auf ewig unvergesslich bleiben.